Abschaffung des Spitzenausgleichs: Nackenschlag für die Chemie

Ich bin dankbar, dass alle großen Industrieverbände, darunter auch der Verband der Chemischen Industrie, auf die Konsequenzen der Abschaffung des Spitzenausgleichs hingewiesen haben. Sollten in Zukunft die Produkte aus der Chemie nicht mehr in Deutschland produziert werden können, kann das eine Kettenreaktion einsetzen, die das ganze Industrienetzwerk ins Wanken bringt. Das Statistische Bundesamt weist immer wieder darauf hin, dass die Herstellung von chemischen Erzeugnissen die meiste Energie benötigt. So lag der Energiebedarf im Jahr 2020 hier bei 304,7 Milliarden Kilowattstunden. Daher ist unsere Industrie geradezu verpflichtet, immer wieder auf die Konsequenzen hinzuweisen, die teure Energie für Produktion und Arbeitsplätze in Deutschland hat. Insgesamt haben die energieintensiven Unternehmen im Jahr 2020 rund 21 Prozent der Bruttowertschöpfung geschaffen und beschäftigten rund 15 Prozent der Arbeitnehmer in der Industrie. 

Wenn die Ampel darüber hinaus an ihrem Ziel eines Umbaus zur Klimaneutralität festhalten wollte, so werden dafür hohe Investitionen benötigt. Statt einer Steuererhöhung für Unternehmen setzten diese international wettbewerbsfähige Strompreise voraus. Gibt es die nicht, sind Stillstand und Niedergang der Industrie in Deutschland garantiert.

Dr. Birgit Schwab
1. Vorsitzende des VAA

Dr. Birgit Schwab

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