Betreff: Uuuupsi

„Hallöchen. Wie geht’s?“ Wenn Studierende formelle E-Mails verfassen, geht das auf gut Deutsch gesagt, oft nach hinten los. Sprachwissenschaftler Jan Seifert hat rund 500 E-Mails von Studierenden an ihre „Profs“ analysiert. Das Ergebnis: inadäquate Formul

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„Guten Abend. Haben Sie von meiner Freundin die nachricht bekommen dass mein zug ausgefallen ist? Ich stand grade im wald mit dem ollen ding. Ich hoffe Sie haben mich heute nicht zu sehr vermisst ;) wenn sie brauchen kann ich ihnen einen attest besorgen.. aber eigentlich war ich nicht krank. / lg“

Für den Sprachwissenschaftler am Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft waren Gespräche mit Kollegenkreis über distanzlose, unangemessen formulierte und unhöfliche E-Mails Anlass für die systematische Erfassung und Analyse. Sein Fazit: Es scheint so, dass Prinzipien privater Schriftlichkeit auf die „offizielle“ Situation übertragen werden. Dies gelte auch für Seminararbeiten, die teilweise merkbar keinen Korrekturgang erfahren durften. Es zeigt sich fehlende Routine in einer „hierarchisch gegliederten Kommunikationssituation“. Und dabei werde die Umgangssprache genutzt, um Hilflosigkeit zu inszenieren und Mitgefühl beim Leser zu erzeugen.

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