DECHEMA und VAA: Erläuterungen zur Kombimitgliedschaft
Mit einer Ende 2022 eingeführten Kombimitgliedschaft haben die DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie und der VAA ihre Zusammenarbeit weiter ausgebaut. Nach erfolgreichen gemeinsamen Aktivitäten in der Vergangenheit unterstreicht dies die vielfältigen Synergien beider Organisationen. Im Interview erläutern DECHEMA-Geschäftsführer Dr. Andreas Förster und VAA-Hauptgeschäftsführer Stephan Gilow die Beweggründe für die Intensivierung der Kooperation und gehen auch auf die Herausforderungen für die Branche ein.
VAA: Warum arbeiten der VAA und die DECHEMA künftig noch enger zusammen?
Förster: Mit der Kombimitgliedschaft bieten wir unseren Mitgliedern die Erweiterung unseres bestehenden Netzwerks zu attraktiven Konditionen an. Die DECHEMA ist eine wissenschaftlich-technische Vereinigung mit fast 6.000 Mitgliedern aus Wissenschaft und Industrie. Wir führen Fachleute unterschiedlicher Disziplinen, Institutionen und Generationen zusammen, um den wissenschaftlichen Austausch in der chemischen Technik, Verfahrenstechnik und Biotechnologie zu fördern. Gemeinsam mit ihnen suchen wir nach neuen technologischen Trends, bewerten diese und begleiten die Umsetzung von Forschungsergebnissen in technische Anwendungen. Und mit dem VAA haben wir einen Branchenpartner, mit dem wir uns hervorragend ergänzen.
Gilow: Die Frage lautet tatsächlich: Warum arbeiten wir nicht schon viel länger viel enger zusammen? Wobei wir natürlich schon immer sehr gute Kontakte mit der DECHEMA gepflegt haben. Als Organisation in der Chemie haben wir als VAA viele verschiedene Partner. Mit der GDCh gibt es beispielsweise seit Jahren eine erfolgreiche Doppelmitgliedschaft. Aber auch in der DECHEMA gibt es bereits viele VAA-Mitglieder, die entweder direkt Mitglied sind oder Veranstaltungen besuchen oder Referenten sind. Es drängte sich also geradezu auf. Diese Kombimitgliedschaft ist sicherlich kein Abschluss eines Prozesses, sondern der Auftakt einer weiteren Vertiefung.
Förster: Wir haben bei den bisherigen gemeinsamen Veranstaltungen gute persönliche Kontakte geknüpft beziehungsweise vertieft. So fand im Mai letzten Jahres das gemeinsame Kolloquium zu „New Work im New Normal“ bei uns im DECHEMA-Haus statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurden unter anderem die Ergebnisse der jüngsten Mitgliederbefragung des VAA vorgestellt. In einer Podiumsdiskussion gingen Branchenvertreter der Frage nach, wie Unternehmen sich in der Arbeitswelt der Zukunft organisieren. Aber auch Stephan Gilow war – zumindest virtuell – schon vorher bei uns zu Gast und hat im November 2021 im Rahmen eines Onlineseminars Nachwuchswissenschaftlern wertvolles Wissen zu den Rechten und Pflichten beim Arbeitsvertrag vermittelt. Unsere Zusammenarbeit auf Organisationsebene wächst und wir wollen sie weiter vorantreiben.
Gilow: Ich erinnere mich gut an die Besuche bei der DECHEMA: Ich war vor meiner Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer lange für die Hochschularbeit des VAA zuständig. Da habe ich regelmäßig mit der DECHEMA zusammengearbeitet und war häufig auf Veranstaltungen, sowohl in Präsenz als auch online. Es gibt viele gute Möglichkeiten, die wir gemeinsam nutzen wollen. So können wir gleichzeitig unsere Reichweite steigern. Es geht also auch darum, die bestehenden Synergien noch besser zu nutzen.
Förster: Ja, wir ergänzen uns sehr gut. Der VAA ist kompetent in Sachen Karriere und Rechtsberatung und unterstützt seine Mitglieder bei der Weiterentwicklung und Weiterbildung. Das ist essenziell, denn zufriedene Beschäftigte sind der Schlüssel, um die Arbeitswelt der Zukunft zu gestalten. Dieses Thema ist auch für die DECHEMA und unsere Mitglieder relevant, zumal bei uns neben Personen auch Organisationen und Unternehmen Mitglieder sind.
Gilow: Wir sehen bei New Work und der Arbeitswelt der Zukunft genau den richtigen Hebel, um gerade für akademische Fachkräfte sowie Führungs- und Nachwuchsführungskräfte Gestaltungspotenziale zu heben. Auch beim Exzellenzpreis der VAA Stiftung sehen wir ein weiteres Kooperationsfeld: Gerade laufen wieder die Ausschreibungen. Wir wenden uns an die Universitäten und Lehrstühle der Chemie, Biochemie und der Verfahrenstechnik und sichten nach hervorragenden Dissertationen. Der Prozess des Einreichens läuft über die Universitäten. Und in dieser fachlichen Exzellenz ist auch die DECHEMA zu Hause.
Wie genau ist die Kombimitgliedschaft für die VAA-Mitglieder ausgestaltet? Wie sieht es finanziell aus?
Gilow: Unsere Kombimitgliedschaft richtet sich an alle DECHEMA-Mitglieder, die bislang noch nicht VAA-Mitglied sind und neu in den VAA eintreten. Diese neu beitretenden Kombimitglieder zahlen drei Jahre lang den halben Mitgliedsbeitrag. Zur Erinnerung: Der reguläre VAA-Mitgliedsbeitrag beträgt 240 Euro pro Jahr. Alle Kombimitglieder kommen in den Genuss der vollen Leistungen – es gibt also keinerlei Einschränkungen gegenüber der normalen Vollmitgliedschaft. Dazu zählen auch die komplette Rechtsberatung sowie der Rechtsschutz, selbstverständlich nach Ablauf der Wartefristen nach Eintritt. Unsere Kombimitglieder erhalten damit auch den vollen Zugang zum Netzwerk der VAA-Community in den Unternehmen.
Und wie sieht es aufseiten der DECHEMA aus?
Förster: Für Mitglieder und Kombimitglieder bieten auch wir Preisnachlässe. Unsere Mitglieder haben also ebenfalls einen finanziellen Vorteil. Der DECHEMA-Mitgliedsbeitrag beträgt 75 Euro pro Jahr – Kombimitglieder zahlen 60 Euro. Das gilt in unserem Fall auch für eine bereits bestehende Mitgliedschaft und ohne zeitliche Befristung. Unsere Mitglieder können zudem zu vergünstigten Konditionen an den 50 bis 60 Veranstaltungen und Seminaren, die wir jährlich organisieren, teilnehmen. Das reicht vom kleinen Fachworkshop bis zum großen Ingenieurskongress 2023 in Berlin mit 2.500 Teilnehmern. Übrigens stehen unsere Veranstaltungen allen Interessierten offen, nicht nur DECHEMA- oder VAA-Mitgliedern – sie richten sich an die gesamte Fachcommunity.
Die vollständige Fassung des Interviews wurde in der Februarausgabe des VAA Magazins veröffentlicht: https://www.vaa.de/presse/publikationen/vaa-magazin/ausgabe-februar-2023/vaa