Mitten in der Zeitenwende

Diese Kritik ist nicht unberechtigt. Sie wurde teilweise auch schon von Trumps Vorgängern vorgetragen, wenn auch nicht in dieser aggressiven Art und Weise. Es wird hohe Staatskunst erfordern, mit diesen Herausforderungen diplomatisch und zielführend umzugehen. Die war bei der Ampel nicht zu sehen. Moritz Schularick vom Kieler Institut für Weltwirtschaft spricht davon, dass Deutschland auf die massiven außenwirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Herausforderungen nicht vorbereitet sei. Er sieht unser Land im vielleicht schwierigsten Moment in der Geschichte der Bundesrepublik.  

Die Politik der neuen Bundesregierung wird auf vielen Feldern mit großen Herausforderungen konfrontiert sein. Ob Migration, Handel, Technologie oder Verteidigung: Ein „Weiter so!“ wie in der Vergangenheit ist ausgeschlossen. Neben der äußeren Sicherheit ist eine neue Wirtschaftspolitik erforderlich. Sie kann nur den Schwerpunkt auf eine klare Angebotspolitik setzen. Wir brauchen dringend Investitionen und Innovationen, die überall wo möglich gezielt gefördert werden müssen. 

Der Abbau der Bürokratie ist ein Mantra, das die chemisch-pharmazeutische Industrie immer wieder vorgetragen hat. Die Chance, gehört zu werden, dürften sich mit der neuen Bundesregierung verbessern. Auch niedrigere Energiekosten und der Abbau von steuerlichen Belastungen für Unternehmen gehören schon seit Jahren zum Forderungskatalog unserer Branche. 

Hoffen wir, dass geopolitischer Druck von außen und wirtschaftlicher Druck von innen einen Mentalitätswandel in Politik und Gesellschaft erzeugen, der den Standort Deutschland wieder wettbewerbsfähig macht.

Dr. Birgit Schwab
1. Vorsitzende des VAA

Dr. Birgit Schwab

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