Zukunft mitgestalten: VAA schärft Positionen

Als Akademikergewerkschaft und Deutschlands größter Führungskräfteverband ist der VAA schon immer ein wichtiger gesellschaftlicher Akteur gewesen. Doch um seine Durchschlagskraft langfristig auszubauen, muss der Verband noch deutlicher als bisher Stellung

VAA Newsletter: Der VAA hat bislang sechs Positionen formuliert. Fangen wir – der Einfachheit halber alphabetisch – mit der ersten Position zur Arbeitszeit an: Was hat sich in den letzten Jahren geändert, dass der VAA nun genau dazu eine Position veröffentlicht?

Nachtrab: Arbeitszeit ist schon immer wichtig gewesen. Aber zu einer echten Schlüsselfrage in der modernen Arbeitswelt ist sie durch den Megatrend der Digitalisierung geworden. Dieses Thema geht Hand in Hand mit dem mobilen Arbeiten und dem lebensphasenorientierten Arbeiten. Auch dazu haben wir jeweils eine Position. Vor dem Hintergrund der Arbeitszeitsouveränität von außertariflichen und leitenden Angestellten ist dieser Themenkomplex ganz entscheidend für die strategische Ausrichtung des VAA als Interessenvertretung für Arbeitnehmer. Arbeitszeit ist ein Thema, das uns auch mit am deutlichsten von tariflichen Arbeitnehmern unterscheidet. AT-Mitarbeiter und Leitende fallen nun einmal viel stärker in den Bereich der praktizierten Vertrauensarbeitszeit. Mit zunehmender Arbeitsverdichtung durch digitale Tools gerät gerade hier vieles in Bewegung – nicht immer zum Besseren, was nachgewiesenermaßen zu einer höheren Arbeitsbelastung bei vielen unserer Mitglieder führt.

VAA Newsletter: Welche Maßnahmen zur erfolgreichen Umsetzung seiner Position wird der VAA denn ergreifen?

Kronisch: Da gibt es eine ganze Reihe: Wir wollen mehr Möglichkeiten zur Umstellung auf mobiles Arbeiten ausloten – und zwar unter umfassender Einbeziehung von Betriebsräten und Sprecherausschüssen. Es müssen klare Regelungen geschaffen werden, wer wann und wo mobil arbeitet – auch für Führungskräfte. Wir werden uns als VAA in den betrieblichen Gremien dafür einsetzen, Arbeitszeitwünsche in den Unternehmen systematisch zu erfassen und regelmäßig zu evaluieren.

Nachtrab: Dazu gehört natürlich auch, dass Betriebsräte und Sprecherausschüsse genau darauf schauen müssen, dass angemessene Ruhe- und Erholungsphasen nicht nur gewährt, sondern auch genommen werden. Hier müssen sich unsere Mitglieder zum Teil an die eigene Nase fassen und sich der eigenen Vorbildfunktion bewusst werden. Und wenn sie sich dessen bewusst sind, sollten sie auch möglichst danach handeln. Dafür sind unsere Positionen ebenfalls gedacht, dass man sich die Sachverhalte einmal vor Augen führt.

Kronisch: Insgesamt können wir als Verband nur von schärfer formulierten Positionen profitieren. Denn so schaffen wir es, mehr Mitglieder für ehrenamtliches Engagement zu mobilisieren und zu begeistern. Dadurch erhöhen wir gleichzeitig unsere Sichtbarkeit und verstärken unsere gestalterische Wirkung – sowohl in den Unternehmen als auch in der Gesellschaft.

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