Kann Pharma Deutschland retten?

In den Ampeljahren ist viel Vertrauen in den Standort Deutschland verloren gegangen. Zeichen der Besserung sind klar erkennbar. Die aktuelle Einigung von Union und SPD auf eine Reform der Schuldenbremse zur Finanzierung von Verteidigungsausgaben und ein Sondervermögen für die Infrastruktur ist gut und überfällig. Sie kann allen Branchen zugute kommen. Allerdings nur dann, wenn die Mittel richtig investiert werden. So darf das Infrastruktur-Sondervermögen nicht zu einem Verschiebebahnhof werden, um Gelder für soziale Zwecke umzuwidmen und mit der Gießkanne auszuschütten.

Deutschland galt einmal als die „Apotheke der Welt“. Die Pharmaindustrie war ein starker Wirtschaftsfaktor. Sie wirkte sich positiv auf andere Branchen wie Chemie, Maschinenbau und Zulieferer aus. Sie hat beste Chancen, auch in Zukunft als Schlüsselindustrie immer auch Jobmotor, Innovationstreiber, Investitionsmotor und Hoffnungsträger für medizinischen Fortschritt zu bleiben sowie Ansiedlungseffekte in Deutschland entstehen zu lassen.

Um zur Leitbranche in der Autonation Deutschland zu werden, ist es noch ein weiter Weg. Wirtschaftliche Bedeutung und Beschäftigtenzahlen liegen noch weit unter denen der Auto- oder Chemieindustrie. Doch spricht die Tendenz für Pharma. Die Arzneimittelhersteller stellen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, die anderen bauen ab. Wie stark dieser Trend bleibt, ist aktuell nicht vorhersehbar. Und doch: Ein zukunftsfähiges Deutschland ohne Pharma ist schwer vorstellbar.

Stephan Gilow
Hauptgeschäftsführer des VAA

Stephan Gilow

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