VAA-Einkommensdaten als Quelle für die Wissenschaft

Anfang Februar 2024 ist die neue Runde der VAA-Einkommensumfrage gestartet. Prof. Christian Grund begleitet die Durchführung und Auswertung der Umfrage seit 2008 von wissenschaftlicher Seite. Im Interview erläutert er gemeinsam mit Alexandra Soboll, die sich seit 2021 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an seinem Lehrstuhl um die Umfrage kümmert, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse jenseits der VAA-Auswertungen aus den erhobenen Daten gewonnen werden können.

Wir hatten rund 1.000 Personen in der Einkommensumfrage, die wir in einem Vierjahreszeitraum von 2008 bis 2011 verfolgen konnten, um die Entwicklung vom Einbruch der Bonuszahlungen bis zum Wiederanstieg zu verfolgen und auszuwerten. Im Mittelwert, aber auch in der Verteilung, denn es gibt ja immer Gewinner und Verlierer. Ein anderer Bereich, der auch stark von den Vorteilen der VAA-Einkommensdaten profitiert, sind Vergleichsprozesse. Dadurch, dass wir gute Informationen über die Hierarchieebene der Teilnehmer haben, können wir Aussagen dazu treffen, wie sich das Einkommen einer Person entwickelt im Vergleich zu anderen, die im gleichen Unternehmen oder in einem anderen Unternehmen auf einer vergleichbaren Stelle arbeiten. Ein weiterer Themenbereich, den wir mithilfe der Umfragedaten untersucht haben, sind Unterbrechungen der Erwerbskarriere. Dazu konnten wir beispielsweise ein Paper zu den Auswirkungen von Elternzeit auf Gender-Pay-Gaps veröffentlichen.

Die aktuelle Einkommensumfrage ist Anfang Februar gestartet. Warum ist eine möglichst hohe Zahl von zurückgesendeten Fragebögen für die Auswertungen so wichtig? 

Soboll: Je mehr Personen teilnehmen, desto genauer ist das Bild, das wir von der Einkommenssituation bekommen. Es gilt aber auch: Auswertungen für einzelne Unternehmen oder Werksgruppen setzen voraus, dass eine ausreichende Zahl an Personen teilnimmt, denn die statistischen Verfahren brauchen eine gewisse Mindestanzahl an Rückläufen, um valide Ergebnisse zu generieren.

Sind die Daten von Mitgliedern, die zwischendurch nicht teilgenommen haben, für den Längsschnitt denn überhaupt noch nutzbar?

Grund: Es gibt statistische Verfahren, die auch bei einem nicht vollständigen Längsschnitt die Informationen nutzen können. Jede Teilnahme zählt und auch, wenn man es in einem Jahr mal nicht geschafft hat, ist ein Wiedereinstieg immer sinnvoll. Wir sind allen VAA-Mitgliedern, die sich an der Umfrage beteiligen, sehr dankbar. 

Prof. Christian Grund ist Inhaber des Lehrstuhls für Personal an der RWTH Aachen. Zuvor hatte er Professuren an den Universitäten Würzburg und Duisburg-Essen inne. Die VAA-Einkommensumfrage betreut er seit 2008.

Alexandra Soboll hat Betriebswirtschaftslehre an der RWTH Aachen studiert und ist dort seit 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Personal. Die VAA-Einkommensumfrage betreut sie seit 2021.

Die vollständige Fassung des Interviews gibt es in der Webversion der Februarausgabe des VAA Magazins.

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