Sozialpartnerschaft als Erfolgsgarant
In Deutschland sind die Bedeutung und Verdienste der Sozialpartnerschaft unbestritten und werden zu zahlreichen Gelegenheiten immer wieder betont. Erst kürzlich hat Bundeskanzlerin Angela Merkel davon gesprochen, dass die Sozialpartnerschaft im 21. Jahrhundert, also in den jetzigen industriellen Umbrüchen, mindestens genauso wichtig sei wie in der Vergangenheit. Große Aufgaben beim Klimaschutz, bei der Energiewende und der Digitalisierung könnten nur in konstruktiver Zusammenarbeit gelöst werden.
Tatsächlich war die Sozialpartnerschaft jahrzehntelang, manchmal unter nicht leichten Rahmenbedingungen, eine wichtige Stütze des rasanten wirtschaftlichen Aufschwungs Deutschlands seit dem Zweiten Weltkrieg. Und sie hat danach die weitere Europäisierung und Internationalisierung der deutschen Wirtschaft mitgetragen. Sie hat darüber hinaus für jenen betrieblichen Frieden in den Unternehmen gesorgt, ohne den keine wirtschaftliche Aktivität nachhaltigen Erfolg haben kann.
Allerdings haben Globalisierung und europäische Integration wichtige Bereiche der bisherigen Wirtschafts- und Sozialpolitik de jure und de facto der nationalen Kontrolle und damit auch der Sozialpartnerschaft entzogen. Das beeinflusst die Geschäftsgrundlage der Sozialpartnerschaft.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Welt der Wirtschaft kontinuierlich wandelt. Digitale Start-ups, neue Selbstständige und Konzerne stehen im internationalen Wettbewerb. Es gibt mehr prekäre Jobs und zahlreiche verliehene oder entsendete Arbeitskräfte.
Daher ist zu begrüßen, dass sich die Repräsentanten international agierender Chemie-Konzerne ausdrücklich zur Sozialpartnerschaft ohne Wenn und Aber bekennen, wie es Evonik-Chef <link http: cloud.duelberg.de data files vaa vaa_magazin_oktober_2017 external-link-new-window external link in new>Christian Kullmann und Lanxess-Arbeitsdirektor <link http: cloud.duelberg.de data files vaa vaa_magazin_august_2017 external-link-new-window external link in new>Rainier van Roessel im vergangenen Jahr in Interviews im VAA Magazin getan gaben. In der aktuellen Ausgabe des VAA Magazins <link http: cloud.duelberg.de data files vaa vaa_magazin_februar_2018 external-link-new-window external link in new>betont auch BASF-Vorstand Michael Heinz die Bedeutung der Partnerschaft zwischen Arbeitnehmervertretern und Unternehmen. Am Beispiel der aktuellen Standortvereinbarung BASF SE 2020 verdeutlicht er, dass eine faire, konstruktive und ehrliche Zusammenarbeit auch in globalisierten Zeiten immer noch und immer wieder zum Erfolg wird.
Rainer Nachtrab ist seit 2017
1. Vorsitzender des VAA.