Intensive Kooperation von VAA und DECHEMA
Kooperationen sind das erste Mittel der Wahl, um Wissen innerhalb von Branchen austauschen. Der VAA und DECHEMA gehen nun vorbildhaft voran und verstärken ihre Partnerschaft. Das ist auch ein Hoffnung versprühendes Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel.
Wie kaum jemals zuvor steht Deutschland, wie auch andere Industriestaaten, vor enormen Umwälzungen im produzierenden Gewerbe, ja, in der ganzen Gesellschaft. Es ist der Klimawandel, der ein gewaltiges Umdenken bei allen erfordert, und der die grundlegende Frage aufruft, in welcher Art und Weise wir zukünftig leben – und leben können. Es ist eine gemeinsame Kraftanstrengung vonnöten. Ein einzelner Staat, ein einzelnes Gemeinwesen ist zu schwach, um die notwendigen Effekte zu erzielen. Ganz gleich, ob Politik oder Wirtschaft, ob Arbeitnehmer oder Arbeitgeber, jedes Mitglied der bundesdeutschen Gesellschaft muss sich dem Klimawandel stellen, der alles in den Schatten stellt, was es an Herausforderungen gibt.
Betrachtet man die deutsche Wirtschaft, sticht insbesondere meine Branche, die Chemie, als großer Emittent hervor: Das Thema Klimawandel ist deshalb auch untrennbar mit den Herausforderungen der chemischen Industrie verbunden. Die Medaille umgedreht heißt das aber auch gleichermaßen: Unser Wirtschaftssektor, und vor allem ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können viel zur Lösung beitragen, sie sitzen am längsten Hebel. Schließlich steht die Chemie als vorgelagerte Industrie ganz vorn in der Wertschöpfungskette. Ihre Treibhausgasbilanz wirkt sich stark auf die nachgelagerten Branchen aus.
Wie eingangs erwähnt, ist jeder Einzelne zu schwach im Kampf gegen den Klimawandel. Kooperationen, Partnerschaft, Verbünde: Alles, was verzahnbar ist, sollte deshalb verzahnt werden. Das schafft ein gemeinsames Verständnis, insbesondere bei den wichtigsten unternehmensübergreifenden Gremien ist das essenziell.
Ich bin außerordentlich glücklich, dass dieses Verständnis bei DECHEMA, VCI, IG BCE und VAA seit Langem vorhanden ist. Diese einzigartige Symbiose von Wirtschaft, Wissenschaft und Arbeitsleben ist etwas Ureigenes der Chemie und festigt ihren Ruf als eine der tragenden Säulen der deutschen Wirtschaft.
Nun gehen wir einen weiteren großen Schritt auf der Bühne der Kooperationen. Ich freue mich ausgesprochen, dass die DECHEMA und der VAA eine stärkere Kooperation anpeilen und ihre Zusammenarbeit vertiefen wollen. Damit werden wir ein noch stärkeres Fundament für die chemische Industrie bilden, dass in den entwicklungsintensiven Jahren dringend benötigt wird. Davon kann die gesamte Branche profitieren. Zwei Beispiele: Die beschleunigte Entwicklung der Chemiebranche erfordert es, Wissen über Innovationsentwicklungen schneller auszutauschen. Zum Zweiten muss unsere heute weitestgehend ausentwickelte Branche ihre Effizienz steigern. Dafür brauchen wir neben naturwissenschaftlichem Personal verstärkt Kaufleute und (Wirtschafts-) Ingenieure. Eine Kooperation kann genau dafür Lösungen fördern.
Ich bin überzeugt, dass wir die Herausforderungen von morgen nur gemeinsam lösen können. Darum ist es ein gutes Zeichen, dass DECHEMA und VAA bei der VAA-Jahreskonferenz Anfang November gesendet haben. Ich wünsche der sich anbahnenden Kooperation viel Erfolg!
Dr. Christoph Gürtler
2. Vorsitzender des VAA
