Geldanlage: Europameister?

Die Sparquoten in der Eurozone zeigen, dass finanzielle Vorsorge in vielen Euroländern zwar als wichtig erkannt, aber sehr unterschiedlich gelebt wird. Der erste Platz der Deutschen wird dabei gern durch die viel zitierte deutsche Vorsicht begründet. Allerdings tragen die jeweiligen wirtschaftlichen Bedingungen, die verschiedenen Rentensysteme und die individuellen Konsumgewohnheiten zu deutlichen Unterschieden im Sparverhalten zwischen den europäischen Ländern bei. Marion Lamberty von der FVP Gesellschaft für Finanz- und Vermögensmanagement erläutert im vorliegenden Gastbeitrag für den VAA Newsletter, warum beim Anlegen nicht nur das „wie viel“, sondern auch das „wie“ von Bedeutung ist.

Quelle: eurostat, household saving rate, update 04/05/2024

Bereits zu Beginn des Berufslebens sollte ein auf die eigene Lebenssituation und die Lebensplanung ausgerichteter Finanzplan erstellt werden. Dieser sollte dann zumindest jährlich überprüft und – wenn durch veränderte Situation notwendig – angepasst werden. Dies gibt zum einen Sicherheit und führt zum anderen dazu, sich mit dem eigenen Vermögen regelmäßig auseinanderzusetzen.

Dabei sind die Zinsen für Bankeinlagen zur Verwahrung des Notgroschens und kurzfristig benötigter Gelder durchaus wieder attraktiv. Wer aber darüber hinaus Geld mit einem etwas längeren Anlagehorizont oder sogar auf Jahrzehnte für eine Altersvorsorge zurücklegt, sollte über eine Investition in verschiedene renditestärkere Anlageklassen nachdenken. Die Zeit, um vorübergehende Schwankungen auszusitzen, wäre in diesem Fall da. Anleger können über Fondssparpläne schon Beträge ab rund 50 Euro monatlich problemlos breit gestreut investieren, sodass auch bereits Berufsanfänger mit dem Vermögensaufbau beginnen könnten. Wertpapiere haben zwar Kursrisiken, aber gegenüber Bankeinlagen eine Sicherheit: In der Regel sind Wertpapiere wie Investmentfonds sogenannte Sondervermögen. Das heißt, sie gehören auch bei einer Insolvenz des Anbieters oder der Depotbank weiter dem Anleger und sind – anders als Bankeinlagen – nicht Teil der Insolvenzmasse.

Nachdem der Finanzplan erstellt und die Gewichtung der Anlageklassen gewählt wurde, sollten Risikostruktur und Ertragsaussicht einzelner angebotener Produkte genau verstanden werden und zu den Anlagezielen passen. Gerade beim ersten Aufsetzen einer eigenen Finanzstrategie oder bei Veränderungen der Lebenssituation, zum Beispiel dem Übergang in den Ruhestand, ist es sinnvoll, sich einen Sparringspartner zu suchen und eine ausführliche Beratung in Anspruch zu nehmen.

Marion Lamberty ist Geschäftsführende Gesellschafterin der FVP Gesellschaft für Finanz- und Vermögensplanung mbH in Köln.
 

Marion Lamberty

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