Treibhausgasneutrale Chemie: Mehr Tempo nötig!

Der Verkehrssektor, der Gebäudebereich und die Landwirtschaft sind im aktuellen Osterpaket noch nicht berücksichtigt worden. Beide Sektoren haben im vergangenen Jahr ihre Klimaziele verfehlt. Möglicherweise wäre der Fortschritt auf diesen Gebieten besonders groß, wenn es zu einer europäischen Lösung käme und die Bundesregierung sich stärker für die Umsetzung des European Green Deal einsetzte. 

Angesichts des großen Bedarfs an erneuerbarem Strom rückt eine Branche wieder ins Blickfeld, in der eine Reihe europäischer Unternehmen schon einmal Weltmarktführer waren, bevor China diesen Platz dank einer gezielten Industriepolitik einnahm: die Solarbranche. Noch immer haben europäische Firmen und Forschungszentren die Technologieführerschaft inne.

Zwar gibt es erste Ansätze zur Reanimation einer europäischen Solarindustrie, doch ist das Bewusstsein der Dringlichkeit noch nicht groß genug. Bei der Vorstellung, dass diese gigantischen Modulmengen bei rasant wachsendem Bedarf zum größten Teil aus China kommen, müssten angesichts der gerade erkannten Abhängigkeit von russischem Gas alle Warnlampen angehen. So wäre es sinnvoll, wenn die Europäische Kommission den Aufbau einer eigenen Solarindustrie gezielt fördert, so wie sie das zuletzt bei der Batterietechnik für Elektroautos gemacht hat. Erfreulich ist deshalb, dass sich auf EU-Ebene etwas zu bewegen scheint. Am 20. Mai hat die europäische Solarbranche zusammen mit EU-Energiekommissarin Kadri Simson und Regierungsvertretern aus EU-Ländern, welche die Solarpläne unterstützen, in Brüssel ihre Projekte vorgestellt und für die Aufnahme als „Important Project“ geworben.

Stephan Gilow
Hauptgeschäftsführer des VAA

Stephan Gilow

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