Betriebsratswahlen 2022: erste Erfolge für den VAA
Seit Anfang März 2022 laufen die Betriebsratswahlen in den Chemie- und Pharmaunternehmen in Deutschland auf Hochtouren. Während die Tarif- und AT-Beschäftigten in zahlreichen Unternehmen bereits gewählt haben, stehen die Wahlen in anderen Betrieben noch an. Den ersten Ergebnissen zufolge haben die Kandidatinnen und Kandidaten des VAA an vielen Standorten erfolgreich abgeschnitten.
„Die kontinuierliche Arbeit der letzten vier Jahre und die ausführliche inhaltliche und organisatorische Vorbereitung auf die Wahlen in den letzten zwölf Monaten zahlen sich mit überwiegend sehr positiven Wahlergebnissen aus“, berichtet VAA-Jurist Thomas Spilke über den Zwischenstand der Betriebsratswahlen. Spilke ist vonseiten der VAA-Geschäftsführung für die Koordination der VAA-Betriebsratswahlkampagne verantwortlich. „Unsere Kandidatinnen und Kandidaten in den Betrieben geben ihr Bestes – ob sie nun mit eigenständigen Listen antreten, als Unabhängige oder in gemeinsamen Listen mit anderen Arbeitnehmergruppen.“
Klare Erfolge gibt es beispielsweise bei Sanofi-Aventis im Werk Höchst zu vermelden: Hier konnte der VAA seine Mandatszahl von fünf auf nunmehr acht ausbauen – von insgesamt 33 Mandaten. Auch bei der Tesa SE in Hamburg hat der VAA seine Präsenz im Betriebsrat mehr als verdoppelt – von zwei auf fünf Mandate. „Besonders hervorzuheben ist auch der Erfolg unserer neuen Liste bei der Rhenus Lub GmbH & Co. KG in Mönchengladbach mit drei Sitzen“, so Spilke. „Dass hier mit Dr. Udo Quotschalla ein VAA-Mitglied zum Betriebsratsvorsitzenden gewählt wurde, ist eine Überraschung.“ Ebenfalls freuen kann sich der VAA über den Erfolg beim Gemeinschaftsbetrieb Clariant im Industriepark Höchst, wo zusätzlich zur Wiederwahl von Dr. Reinhard Kratzberg drei neue Sitze gewonnen wurden.
Bei der im Herbst 2021 frisch aus der Clariant AG ausgegliederten Colorants Solutions Deutschland GmbH haben die VAA-Kandidaten ebenfalls auf Anhieb zwei Sitze errungen. Bei Merck in Darmstadt konnten die VAA-Mitglieder ihre elf Betriebsratsmandate und vier Freistellungen verteidigen. „Das ist ein großer Erfolg für die VAA-Kandidaten vor Ort und den Verband insgesamt, denn damit konnten wir unsere großen Zugewinne aus der Vergangenheit verteidigen,“ erläutert Thomas Spilke. Auch bei Boehringer Ingelheim war der VAA mit seinen Kandidaten sehr erfolgreich: In den vier Gemeinschaftsbetrieben sind nun 25 VAA-Mitglieder in den Betriebsräten vertreten, bislang waren es 18.
Sorge bereitet die coronabedingt deutlich geringere Wahlbeteiligung – nicht nur dem VAA, sondern allen Wettbewerbern um die Betriebsratssitze. Spilke dazu: „Die Wahlbeteiligung von teilweise unter 50 Prozent zeigt, dass die Aktivierung und Motivierung von Briefwählern, auch wirklich ihre Stimme abzugeben, äußerst wichtig ist.“ Hier gebe es ein konkretes Beispiel, das vor Augen führe, wie wichtig die Wählermobilisierung ist: „Unseren Sitz bei der Catalent Germany GmbH in Ebersbach haben wir verloren, weil sage und schreibe zwei Stimmen zum Einzug in den Betriebsrat gefehlt haben!“ Um den erfolgreichen Gesamttrend für den VAA bei den Betriebsratswahlen fortzusetzen, sei es daher essenziell, bei den noch ausstehenden Wahlen in den Betrieben vom Wahlrecht Gebrauch zu machen und mitzubestimmen.