Mobility and Mentoring: Auf die Mentoren, fertig, los!
Mentoring kann dazu beitragen, die Arbeitslosigkeit junger Menschen in Europa zu bekämpfen. Dies wurde auf der von den Europäischen Chemie-Sozialpartnern durchgeführten Abschlusskonferenz zu Mobilität und Mentoring Mitte September in Lissabon deutlich.
In einigen Ländern Europas ist die Arbeitslosigkeit jüngerer Menschen ein enormes Problem, auch bei hochqualifizierten Fach- und Führungskräften. „Hochqualifizierte Absolventen der Naturwissenschaften und des Ingenieurswesens finden keine Arbeit oder nur Jobs, die nicht ihren Qualifikationen entsprechen“, hob der Präsident des Europäischen Führungskräfteverbandes Chemie (FECCIA) Dr. Roland Leroux hervor. Durch die Bereitschaft zur Mobilität können sich jedoch Türen zu den europaweiten Arbeitsmärkten öffnen.
Mit einem von der EU geförderten Projekt und dem dazugehörigen Portal zur Onlinevermittlung von Mentees und Mentoren hat die FECCIA gemeinsam mit den Europäischen Chemie-Arbeitgebern (ECEG) und dem Europäischen Gewerkschaftsbund (industriAll) eine Mentoringplattform geschaffen. So erhalten junge Akademiker die Chance, in ihr europäisches Wahlland hineinzuschnuppern. Ab Ende des Jahres geht das Portal online – und die Arbeit der Mentoren kann beginnen. „Um die Karriereleiter hochzuklettern, bedarf es heutzutage zweier wichtiger Faktoren: Mobilität und ein Mentoringsystem“, so Projektkoordinator Dr. Andreas Bücker.
Das Internet erkläre einem nicht wie eine formelle Begrüßung in Deutschland, Amerika oder England funktioniert. Gibt man sich die Hand, welche Hand gibt man sich, oder ist das Händeschütteln sogar unangebracht? „Viele Stationen meines Berufslebens haben im Ausland stattgefunden und ich wünschte ich hätte Mentoren gehabt“, betonte Vorsitzende des European Young Chemists’ Network (EYCN) Dr. Alice Soldà. Angekommen in ihrer neuen Heimat, sei sie sich oft unsicher gewesen was die Etikette sei, sowohl bei privaten als auch beruflichen Angelegenheiten. „Genau hier hilft ein Mentor!“, erklären die interkulturellen Trainerinnen Diana Bursy und Magaret Hollas-Culton (IKS Intercultural Mangement Training and Consulting). „Ein Mentor erklärt einem die kulturellen Unterschiede und Besonderheiten seines Heimatlandes, die man eben nicht online recherchieren kann, wie beispielsweise die `richtige Begrüßung´“, so Bursy weiter
An der Abschlusskonferenz des Projektes „Mobility and Mentoring“ vom 20. bis 22. September 2017 in Lissabon haben rund 100 Mentoren und Mentees sowie Vertreter der Europäischen Chemie-Sozialpartner teilgenommen.