Studentenwohnungen: Marktkräfte allein reichen nicht

Also muss beim Angebot etwas getan werden. Kommunen, Länder und Bund sind gefordert, sowohl den Wohnungsmarkt insgesamt, insbesondere aber den Markt für Studentenwohnungen durch Fördermaßnahmen im Wohnungsbau in Schwung zu bringen.

Wer dem entgegenhält, die Studierenden von heute seien mit hoher Wahrscheinlichkeit die Top-Verdiener von morgen und damit in der Lage, auch höhere Mieten zu zahlen, macht es sich viel zu einfach. Denn Hochschulabsolventen sind damit im Umkehrschluss auch die Top-Steuerzahler von morgen. Sie leisten also nicht nur ideell einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft, sondern geben dem Staat auch ökonomisch weit mehr zurück, als sie bekommen. Hinzu kommt, dass es gerade für Studierende aus einkommensschwächeren Familien problematisch ist, die höheren Mieten zu bezahlen. Sie müssen entweder auf weniger attraktive Standorte ausweichen, mehr nebenbei arbeiten oder sie verzichten ganz auf ein Studium. So oder so sind sie gegenüber ihren Altersgenossen aus einkommensstärkeren Familien im Nachteil. Und der Bildungserfolg in Deutschland hängt ohnehin schon viel zu sehr von den wirtschaftlichen Verhältnissen im Elternhaus ab. Höchste Zeit also, etwas dafür zu tun, dass der Preis für passenden Wohnraum diesen Missstand nicht noch zusätzlich verschärft.

Dr. Wolfram Uzick

Betreuendes Vorstandsmitglied der VAA-Kommission Hochschularbeit

Dr. Wolfram Uzick Hochschularbeit

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