Bundespräsidentenwahl: der Anti-Trump

Die grassierende Renationalisierung und die wachsende Skepsis gegenüber Freihandel und Marktwirtschaft geben einen unschönen Vorgeschmack darauf, wie sich die Dinge im sogenannten postfaktischen Zeitalter entwickeln könnten. In Zeiten wie diesen sind politische Signale wichtig. Die Entscheidung der großen Koalition, Frank-Walter Steinmeier für die Wahl des Bundespräsidenten im nächsten Jahr zu nominieren, ist so ein Signal. Steinmeier ist nicht nur ruhig und besonnen, sondern bringt als erfahrener Innen- und Außenpolitiker auch die Expertise mit, die ein Staatsoberhaupt in unserer komplexen Gesellschaft braucht. Beides unterscheidet ihn – neben anderen Dingen – von Donald Trump. Er ist aber auch – und das unterscheidet ihn von Hillary Clinton – bei den Menschen beliebt, die er repräsentieren soll.

Wie in anderen Ländern stehen die Politiker in Deutschland vor der Aufgabe, den Menschen ihre Entscheidungen besser zu erklären. Sie so zu begründen und zu vermitteln, dass sie von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen werden. Frank-Walter Steinmeier wird zu dieser Herausforderung als Bundespräsident einen wichtigen Beitrag leisten können – und müssen.

Gerhard Kronisch, Hauptgeschäftsführer des VAA

Gerhard Kronisch

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