Arbeitsmarkt beginnt zu drehen

Das Thema Fachkräftemangel nimmt im Gleichschritt mit der Konjunktur wieder Fahrt auf. Die Warnungen vor den absehbaren Folgen der demografischen Entwicklung werden wieder lauter. Die Bundesagentur für Arbeit führt regelmäßig eine Engpassanalyse durc

Mit 68 Tagen weisen die technisch-naturwissenschaftlichen Berufe die zweitlängsten Vakanzzeiten auf, nur in den Gesundheitsberufen dauert die Stellenbesetzung noch länger. Der Durchschnitt über alle Berufsgruppen liegt bei 53 Tagen, bei den Chemiearbeitern und Kunststoffverarbeitern sind es 43. Die Analyse der Bundesagentur für Arbeit zeigt auch, dass gerade die Arbeitssuchenden in der Chemiebranche vom Konjunkturaufschwung profitieren. Die Zahl der gemeldeten Stellen für Chemiearbeiter und Kunststoffverarbeiter stieg zwischen Juni und September 2010 im Vergleich zu 2008 um fast 43 Prozent. Die Zahl der neu gemeldeten Stellen verdoppelte sich mit einem Zuwachs von mehr als 94 Prozent beinahe. Das ist mit Abstand der stärkste Zuwachs unter den 19 Berufsgruppen, die in der Engpassanalyse verglichen wurden.

4 Millionen Arbeitskräfte weniger

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg rechnet damit, dass das Erwerbspersonenpotential in Deutschland von aktuell knapp 45 Millionen Menschen demografisch bedingt bis zum Jahr 2025 auf rund 41 Millionen schrumpfen wird.

Die Zeichen dafür, dass dies den Arbeitsmarkt bereits zugunsten qualifizierter Arbeitnehmer verändert, mehren sich: Die Siemens AG hat im September in einem Beschäftigungspakt betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland unbefristet ausgeschlossen. In der Chemie ist mit dem Demografie-Tarifvertrag bereits seit 2008 eine Regelung in Kraft, durch die die Folgen der demografischen Entwicklung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer handhabbar werden sollen. Der Tarifvertrag verlangt, dass die Betriebsparteien eine Demografieanalyse durchführen, um daraus Maßnahmen abzuleiten. Dieser Prozess kommt zur Zeit in zahlreichen Unternehmen zum Abschluss.

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