Geldanlage: Verlustpotenzial begrenzen!

Die Kurse von Aktien und Anleihen sind seit mehr als sieben Jahren gestiegen. Das verleitet Anleger dazu, sich bei der Ausrichtung ihres Depots an den Vergangenheitsrenditen zu orientieren. Das Verlustpotenzial, das sich durch die geldpolitisch getriebene

Denn durch die teilweise Verlustvermeidung in den beiden Bärenmärkten hätte Depot B seit dem Jahr 2000 einen Vermögenszuwachs erwirtschaftet, der um 115 Prozentpunkte höher ist als bei Depot A – bei geringeren Schwankungen.

Zinseszins und Prozentrechnung

Die Gründe für den erstaunlichen Unterschied sind der Zinseszinseffekt und die Logik der Prozentrechnung. Durch hohe Verluste wird die Wirkung des Zinseszinseffektes erheblich geschwächt, weil sich die anschließend wieder erzielten Gewinne auf einen niedrigeren Depotstand beziehen. Während geringe Verluste relativ einfach zu kompensieren sind, ist das bei hohen Verlusten anders. Je höher die Verluste sind, desto schwieriger ist es, diese durch Gewinne der Folgeperiode wieder auszugleichen:


Quelle: FVP Gesellschaft für Finanz- und Vermögensplanung

Auch wenn Trendwenden an den Finanzmärkten nicht prognostizierbar sind, können Anleger auf sie vorbereitet sein. Im achten Jahr der Aufwärtsphase befindet sich der Marktzyklus in einem Bereich, in dem weitere Kursanstiege die Chancen-Risiko-Relation von Aktien und Anleihen zunehmend verschlechtern. Außerdem hat die extrem lockere Geldpolitik die Preise aller Anlageklassen nach oben getrieben, was die Gefahr von abrupten Marktkorrekturen bei geldpolitischen Änderungen deutlich erhöht. Beides spricht dafür, Depots jetzt krisenfest zu machen. Dazu sollten Anleger ihre Depots breit über mehrere Anlageklassen, Währungen und Regionen streuen und Klumpenrisiken vermeiden. Außerdem sollten sie defensive Anlagen übergewichten und marktneutrale Strategien als Absicherung beimischen. Derart krisenfeste Depots partizipieren zwar an einem fortgesetzten Bullenmarkt nur teilweise, dafür sind die Verluste beim nächsten Crash – wenn auch nicht völlig vermeidbar – aber durchaus verkraftbar.

Joerg Lamberty ist Geschäftsführender Gesellschafter der FVP Gesellschaft für Finanz- und Vermögensplanung mbH in Köln.
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Joerg Lamberty

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