Arbeitswelt von morgen: Traum oder Alptraum?

Teilweise sind diese veränderten Realitäten auf dem Arbeitsmarkt schon angekommen: Laut einer kürzlich vorgestellten Studie der OECD ist der Anteil von Jobs an der Gesamtbeschäftigung, für die ein mittleres Qualifikationsniveau erforderlich ist, zwischen 1995 und 2015 im OECD-Raum um fast zehn Prozent gesunken. Gleichzeitig ist der Anteil an Arbeitsplätzen mit hohen Qualifikationsanforderungen deutlich – um fast acht Prozent – und der Anteil mit niedrigen Qualifikationsanforderungen um fast zwei Prozent gestiegen. In Deutschland fällt diese strukturelle Verlagerung zwar nicht ganz so umfassend aus, bewegt sich aber in die gleiche Richtung. Im produzierenden Gewerbe ist die wachsende Polarisierung auf den Arbeitsmärkten laut OECD vor allem durch den technologischen Wandel begründet, also insbesondere die Digitalisierung.

Bleibt die Frage, wie Wirtschaft, Politik und Gesellschaft diesen Wandel mitgestalten sollten, damit auch in Zukunft Wohlstand und Wohlergehen für möglichst viele Menschen sichergestellt sind. Wir sind nicht nur gefordert, die Qualifizierung in digitalen Kompetenzen tief in unseren Bildungs- und Weiterbildungssystemen zu verankern, sondern müssen uns auch über die künftige Verteilung von Arbeit und Wohlstand verständigen. Und diese Aufgabe wird uns keine Maschine abnehmen, auch keine digitalisierte.

Gerhard Kronisch, Hauptgeschäftsführer des VAA

Gerhard Kronisch

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