Politik im Koalitionstaumel, Verbände in der Konsenspflicht

nur in Anbetracht des ohnehin schon komplexen Steuersystems nicht das Abdriften in den staatsinterventionistischen Abgabenstaat.

Nun kann man diese Kritik einerseits als dreist zurückweisen. Die vorgeschlagenen Abgaben für die Flugindustrie, die Banken und die Energiewirtschaft stünden doch ohnehin größtenteils unter dem Vorbehalt zumindest europapolitischer und -rechtlicher Machbarkeit. Außerdem bedeuteten sie ja zumindest im Fall der Atomindustrie im Klartext nur die Lizenz zum weiteren Gewinnmachen sowohl an den Strom- als auch an den Emissionsmärkten. Das Sparprogamm enthalte daher eine Gerechtigkeitslücke mit Ansage, denn auf der Seite der Wirtschaft sei es voller Luftbuchungen.

Meiner Ansicht nach liegt hier aber in der Besorgnis um einen nicht wieder gut zu machenden Verlust an Rechtsstaatlichkeit eine Schnittmenge. Die verantwortungsvollen Kräfte in beiden Lagern sollten sie gemeinsam nutzen. Ermessensleistungs- und Abgabenwirrwarr ist das Letzte, was wir in dieser Krise brauchen. Es geht um saubere Gesetze und klare Ansagen. Staatsausgaben runter, und – ja, das auch, wenn man ehrlich ist: Das Niveau der Staatseinnahmen darf in absehbarer Zeit zumindest nicht sinken!

Alles andere ist der heiße Flirt mit der Inflation.

Wenn die Koalition das nicht begreifen sollte, dann muss es ihr schließlich jemand sagen.

Ihr Thomas Fischer

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