Kein gutes Jahrzehnt für Arbeitnehmereinkommen
Deutschland war bei der Entwicklung der Arbeitnehmereinkommen im Vergleich zu anderen europäischen Staaten in den zurückliegenden Jahren mit großem Abstand das Schlusslicht.
Dieser Befund ergibt sich aus einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) von Ende 2009 auf Grundlage von Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat).
Deutliche Zuwächse in anderen Staaten
Preisbereinigt und bezogen auf die Landeswährung ergibt sich in Deutschland für die durchschnittlichen Arbeitnehmerentgelte von 2000 auf 2008 ein Rückgang um 9,7 Prozent von 36.826 Euro auf 33.266 Euro. In drei weiteren Staaten sind leicht rückläufige Arbeitnehmerentgelte zu verzeichnen, in anderen Staaten hingegen noch deutliche Zuwächse von bis zu 18,5 Prozent.
Zwei Ursachen dürften hierzu beigetragen haben: Eine deutliche Zunahme der Beschäftigung im Niedriglohnbereich, aber auch eine Politik einer langjährigen Lohnzurückhaltung.
Dafür spricht auch ein weiterer Befund des DIW, dem zufolge das durchschnittliche Entgelt deutscher Arbeitnehmer in Deutschland zwischen 2000 und 2006 zwar von 25,10 Euro auf 26,50 Euro gestiegen ist. Real entspricht auch dies einem Rückgang um 0,7 Prozent. In der Grupppe der sieben "Hochlohnländer" Belgien, Deutschland, Österreich, Finnland, Schweden, Großbritannien und der Schweiz verzeichnet Deutschland als einziges Land einen Rückgang und lag auch bei der absoluten Höhe der Einkommen pro Stunde an fünfter Stelle.