Geldanlage: Jagd nach Renditen

Trotz des leichten Renditeanstiegs in den vergangenen Monaten bewegt sich die Verzinsung von Staatsanleihen der Industrieländer in einem Volumen von knapp sechs Billionen US-Dollar im negativen Bereich. Die fehlenden Erträge bei sicheren Anlagen verleiten


Quelle: Bloomberg, Stand 31. Januar 2017

Ultralockere Geldpolitik ist keine Einbahnstraße

Fundamentale Faktoren spielten an den Finanzmärkten in den letzten Jahren kaum eine Rolle. Doch die jüngsten Korrekturen am Anleihemarkt deuten an, dass die extreme Geldpolitik keine Einbahnstraße ist. Sinkende Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) ab April, höhere Leitzinsen in den USA und allmählich anziehende Inflationsraten im Euroraum könnten schon bald zu steigenden Zinsen und damit zu Preiskorrekturen bei all jenen Anlagen führen, die bisher am stärksten von der aggressiven Geldpolitik profitiert haben. Besonders betroffen wären Anleihen mit längeren Laufzeiten und vermeintlich defensive Aktien („Dividendenperlen“), deren Bewertungen sich aufgrund des Niedrigzinses inzwischen auf einem historisch hohen Niveau befinden. Auch wenn die Versuchung groß ist, wäre es deshalb jetzt unklug, den „Vergangenheitsrenditen“ dieser gut gelaufenen Anlagen hinterher zu jagen. Stattdessen sollten Anleger weiterhin geduldig sein und ihre Depots auf ein Ende der extremen Geldpolitik vorbereiten. Wegen des damit früher oder später einhergehenden Zinsanstiegs und der dann zu erwartenden Turbulenzen sollten Anleger ihre Depots breit über mehrere Anlageklassen, Währungen und Regionen streuen und Klumpenrisiken vermeiden. Außerdem sollten sie defensive Anlagen übergewichten und marktneutrale Strategien als Absicherung beimischen.

Joerg Lamberty ist Geschäftsführender Gesellschafter der FVP Gesellschaft für Finanz- und Vermögensplanung mbH in Köln.
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Joerg Lamberty

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