Geldanlage: Déjà-vu – die Analogie zu 1937

„Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.“ Diese Beobachtung von Mark Twain sollten sich Anleger nach Ansicht von Ray Dalio, einem der erfolgreichsten Fondsmanager der Welt, vor dem Hintergrund der geldpolitischen Entwicklungen der letzt

Allerdings sorgten die sich verschlechternden Aussichten für das globale Wirtschaftswachstum zu Beginn dieses Jahres dann erneut für heftige Turbulenzen. Zu den schlechten Nachrichten aus China und der Sorge über den sich fortsetzenden Ölpreisverfall traten plötzlich neue Zweifel an der Solidität global tätiger Banken. Grund für die pessimistische Stimmung waren die Erwartungen weiterer geldpolitischer Lockerungen in Japan und Europa, die sowohl die Margen als auch die Rentabilität und die Widerstandsfähigkeit der Banken stark beeinträchtigen könnten. Die Einführung negativer Leitzinsen in Japan führte dazu, dass Anfang Februar ein Viertel des weltweiten Bestands an Staatsanleihen zu negativen Renditen gehandelt wurde. Bei japanischen Staatsanleihen lag dieser Anteil sogar bei über 60 Prozent. Gleichzeitig deuten unerwartete Marktreaktionen bereits auf einen gewissen Kontrollverlust der Notenbanken hin: Trotz der geldpolitischen Lockerung stieg der japanische Yen (statt sich wie erwartet abzuschwächen) und die Aktienkurse fielen (statt wie erwartet zu steigen). Die Überforderung der Notenbanken tritt immer deutlicher zutage. Während die Finanzmärkte die Wirksamkeit der verbleibenden geldpolitischen Optionen in Frage stellen, ist weiterhin keine Lösung in Sicht, um der unheilvollen Kombination von weltweit steigenden Schulden und rückläufigem Wirtschaftswachstum zu entkommen.

Aus der Geschichte lernen!

Auch wenn die 1937er Analogie übertrieben erscheinen mag, ist ein Blick in die Vergangenheit hilfreich, um sich rechtzeitig auf die besonderen Herausforderungen einzustellen, die sich am Ende eines langfristigen Kreditzyklus ergeben. Genau wie damals lassen auch heute verschiedene Bewertungsmodelle erwarten, dass die Renditen sowohl von Anleihen als auch von Aktien auf die Sicht der nächsten Jahre inflationsbereinigt nur geringfügig über Null liegen werden. Da sich vermutlich aber auch in Zukunft wieder Phasen mit hohen Verlusten und hohen Gewinnen abwechseln werden, können sich ergebende Chancen mit einem disziplinierten und antizyklischen Investmentansatz genutzt werden. Überdurchschnittliche Ergebnisse sind über den gesamten Marktzyklus (Hoch zu Hoch beziehungsweise Tief zu Tief) aber nur zu erzielen, wenn es gelingt, in schwierigen Marktphasen die Verluste zu begrenzen.

Die zitierte Studie von Ray Dalio „Tightening at the End of the Supercycle“ kann bei Interesse unter <link mail window for sending>info@fvp-gmbh.de angefragt werden.

Joerg Lamberty ist Geschäftsführender Gesellschafter der FVP Gesellschaft für Finanz- und Vermögensplanung mbH in Köln.
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Joerg Lamberty

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