VAA-Pensionärsumfrage: Versorgungsgrad sinkt weiter
Die VAA-Kommission „Betriebliche Altersversorgung“ hat 2009 erneut die Ruhestandsbezüge der VAA-Pensionäre ermittelt. Dabei wurden die Zahlen erstmals für die alten und für die neuen Bundesländer gemeinsam abgefragt. Mit den Ergebnissen sollten s
Mit fast 2.700 Antworten und einer Rücklaufquote von rund 35 Prozent ermöglicht die Pensionärsumfrage 2009 erneut zuverlässige Aussagen über die Entwicklung der Altersversorgung. Die 214 Antworten aus den neuen Bundesländern machen deutlich, dass die Ruhestandsbezüge dort im Wesentlichen aus der gesetzlichen Rente bestehen, die sich in der Höhe kaum von der in den alten Bundesländern unterscheidet. Statistisch belastbare Aussagen lässt die geringe Zahl der Antworten allerdings nicht zu. Daher beziehen sich die nachfolgenden Angaben zur betrieblichen Altersversorgung nur auf die alten Bundesländer.
Dort lagen die Ruhestandsbezüge im Juli 2009 gegenüber der letzten VAA-Pensionärsumfrage im Jahr 2006 zwar um 6,8 Prozent höher, während die Lebenshaltungskosten im gleichen Zeitraum um 4,9 Prozent stiegen. Die Ergebnisse zeigen aber, dass sich der für die Führungskräfte entscheidende Negativtrend fortsetzt: Trotz längerer Lebensarbeitszeit sinkt der Versorgungsgrad weiter. Der Anteil des durchschnittlichen Brutto-Einkommens im Ruhestand im Vergleich zum letzten Brutto-Arbeitseinkommen liegt inzwischen deutlich unter 40 Prozent.
Steigendes Renteneintrittsalter
In den meisten Versorgungsystemen wird der individuelle Versorgungsgrad vom Renteneintrittsalter beeinflusst. Bei einem vorgezogenen Rentenbeginn müssen oft Abschläge wegen der dann längeren Rentenlaufzeit in Kauf genommen werden. Gleichzeitig können wegen der verkürzten Arbeitszeit rentensteigernde Bausteine fehlen.
Die Pensionärsumfrage 2009 belegt: Das durchschnittliche Renteneintrittsalter ist in den letzten Jahren stetig auf 63 Jahre angestiegen. Mitte der 90er Jahre lag es noch bei knapp unter 60 Jahren. Das Eintrittsalter ist dagegen weiter rückläufig und liegt inzwischen bei durchschnittlich 25,5 Jahren.
Die abgefragten Ruhestandsbezüge bestehen im Wesentlichen aus der gesetzlichen Rente, der Firmen- und der Pensionskassenrente (siehe Kasten). Über Einkünfte aus allen drei Rentenarten verfügen allerdings nur 60 Prozent der Befragten. Sie erhalten im Mittel niedrigere Firmenrenten als Ruheständler aus Firmen ohne Pensionskasse.
Rentenart | durchschnittliiche Höhe 2009 | Steigerung zur letzten Umfrage 2006 |
Gesetzliche Rente | 1.551 € | 5,7% |
Pensionskassenrente | 1.239 € | 4,6% |
Firmenrente | 2.559 € | 8,8% |
Hohe Eigenbeteiligung
Das ermittelte Versorgungsniveau wird zudem nur dadurch erreicht, dass sich die Führungskräfte mit erheblichen Teilen ihres Einkommens am Aufbau der betrieblichen Altersversorgung beteiligen (siehe VAA Magazin 2/2009).
Dr. Rudolf Fauss, Vorsitzender der VAA-Kommission „Betriebliche Altersversorgung“, zur Bedeutung der Ergebnisse: „Dank der hohen Teilnahmebereitschaft der Pensionäre haben wir erneut ein klares Bild über die Entwicklungen in der betrieblichen Altersversorgung gewonnen. Führungskräfte im Beruf müssen sich diese Entwicklungen bewusst machen. Sie müssen abhängig von ihrer jeweiligen Situation entscheiden, ob und wie viel sie in die Eigenbeteiligung an der betrieblichen Altersversorgung oder in die private Vorsorge investieren wollen.“